„Die Welt ist in Aufruhr“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres diese Woche in seiner Neujahrsansprache. „Und diese Unruhen drohen außer Kontrolle zu geraten.“ Tatsächlich könnte die Welt kaum schlechter in dieses neue Jahrzehnt starten. Denn die drohende Eskalation im Nahen Osten, der gefährlich wachsende Terrorismus in Afrika, die Folgen des Klimawandels und die riesige Flüchtlingskrise in Venezuela sind nur einige Beispiele für die Ursachen des tiefen menschlichen Leids. Guterres erinnert die Führer der Welt an das „schreckliche menschliche Leid, das durch den Krieg verursacht wird“, das aufhören muss.
Tsunami
Das Leiden in dieser Welt ist in der Tat sehr groß. Schreckliche Geschichten erreichen mich durch meine ZOA-Kollegen und Kolleginnen. Von Massakern an ganzen Dörfern in Nigeria, wie ein ausgemergeltes Kind wegen des Krieges im Jemen verhungert, die hoffnungslose Jugend im zerrissenen Nahen Osten, die Geschichten sind zahlreich.
Leider beginnt das neue Jahrzehnt dort, wo das alte aufgehört hat. In den letzten zehn Jahren hat ZOA eine Top 10 der größten humanitären Katastrophen erstellt. Dabei steht der Bürgerkrieg in Syrien an erster Stelle: er verursachte schätzungsweise eine halbe Million Tote und mehr als 6 Millionen Flüchtlinge.
Ein Jahrzehnt zuvor (2000-2009) führte der Tsunami 2004 mit 230.000 Toten diese Liste an. Diese plötzliche und sehr tödliche Katastrophe warf auch in dieser Zeit die Frage auf: Wie konnte Gott das zulassen?
