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Kein Raum für Amir, der vor Gewalt floh

Nach der Flucht: Amir, Yuliia und May Saw suchen ihren Raum

Was tun Sie, wenn Ihr Haus niedergebrannt, bombardiert oder zerstört wurde? Sie finden sich plötzlich auf der Straße wieder, traumatisiert und ohne einen sicheren Ort. Wir erzählen die Geschichten von Amir im Irak, Yuliia in der Ukraine und May Saw in Myanmar, die von heute auf morgen alles verloren, was ihnen Halt gab.

KEIN ORT, AN DEN MAN ZURÜCKKEHREN KANN

Amir: ‚Alles ist besser als die Gefahr

Im Februar und März 2022 verließen Hunderttausende syrische Flüchtlinge ihre Dörfer unter schwerem Bombardement aus der Türkei und Drohungen des IS. Der junge Amir* muss zusammen mit seiner älteren Schwester 12 Stunden lang laufen, bevor sie die Grenze von Syrien zum Irak überqueren können. Es ist ein harter Weg, aber sie haben keine Alternative. Ihr Dorf wurde im Frühjahr 2022 von der türkischen Armee bombardiert. Alles ist besser als die Gefahr, vor der sie geflohen sind.

Zum Glück sind sie jetzt in einem Flüchtlingslager in Bardarash in Sicherheit. Aber wie sieht ihre Zukunft aus, jetzt, da sie keinen Ort haben, an welchen sie zurückkehren können? Für uns gibt es keine Zukunft in Syrien. Wir haben alles verloren, wir haben dort nichts mehr.

Das Flüchtlingslager in Bardarash ist überfüllt. Große Flüchtlingsströme aus Syrien suchen dort Zuflucht. Wir teilen uns ein Badezimmer mit drei großen Familien, sagt Amir. ZOA plant, den Menschen im Flüchtlingslager unter anderem mit Hygieneartikeln und Lebensmitteln zu helfen.

*Amirs Name wurde aus Sicherheitsgründen anonymisiert.

Yuliia: ‚So viel mehr als nur materielle Hilfe oder Geld

Kein Fenster ist unversehrt. Selbst die Kleidung in ihrem Kleiderschrank ist durchlöchert. Am 7. März 2022 befand sich das Haus von Yuliia Britan und ihrer Mutter in der Nähe der ukrainischen Stadt Tschernihiw mitten in der Schusslinie. Wie durch ein Wunder konnten sie ihr Leben retten, verloren aber ihr Haus. Es ist ein Wunder, dass Sie das überlebt haben, hört Yuliia einen russischen Soldaten sagen, als sie nach heftigen Explosionen in der Nähe ihres Hauses unter einer Decke hervorkommt. Zusammen mit anderen Dorfbewohnern wird sie einen Monat lang von den Russen als Geisel gehalten.

Nachdem die russischen Soldaten abgezogen sind, bleibt sie in einem völlig zerstörten Haus zurück. ZOA hilft dabei, ihr Haus wieder bewohnbar zu machen, bevor die eisige Kälte einsetzt. „Die Hilfe von ZOA gibt uns Vertrauen. ZOA gibt uns nicht nur materielle Hilfe oder Geld. ZOA gibt uns Hoffnung.

Kein Raum für Yuliia in der Ukraine

May Saw: ‚Darf ich überhaupt existieren?‘

Darf ich überhaupt existieren?, denkt May Saw, als sie an einem Kontrollpunkt gewaltsam aus einem Sammeltaxi gezerrt wird. Das Auto darf nicht weiterfahren. Die Witwe mit fünf Kindern floh Hals über Kopf, als bewaffnete Milizen in ihr Dorf eindrangen und alles niederbrannten. Sie setzt ihre Flucht mit dem Boot fort. Mit leeren Händen kommt sie in einem Flüchtlingslager in Kyautkaw, Myanmar, an.

Ich empfinde immer noch Schmerz und Traurigkeit, wenn ich an diesen dunklen Tag im Jahr 2020 zurückdenke, an dem ich alles verloren habe, sagt May. Sie ist eine von Tausenden von Menschen, die wegen der Gewalt an diesem Tag geflohen sind. Aber ich kann es zum Glück immer mehr vergessen, auch dank der Hilfe von ZOA. Zusammen mit anderen Lagerbewohnern baute sie einen Unterstand aus Materialien, die sie von ZOA erhalten hatte. Das Haus ist jetzt das Zuhause von May und ihren Kindern. Ich blicke jetzt wieder hoffnungsvoll in die Zukunft, sagt sie.

*Es handelt sich bei dem Bild um eine symbolische Darstellung von May Saw.

Kein raum für May Saw. Im Bild: Bella Shar.

ZOA glaubt, dass jeder Mensch in den Augen Gottes wertvoll ist. Deshalb engagieren wir uns für Menschen, die auf der Flucht sind. Gemeinsam sorgen wir für Unterkunft, Nahrung, sauberes Trinkwasser und psychosoziale Unterstützung. Ob es sich um syrische Flüchtlinge im Irak, Rohingya in Myanmar oder Vertriebene in der Ukraine handelt.

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Für Millionen von Flüchtlingen auf der Welt ist kein Raum - kein Zuhause oder Ort, an dem sie sicher sind. An diesem Weihnachtsfest möchten wir Hoffnung spenden für die Menschen, die sich unerwünscht und ausgestoßen fühlen. Wir sind da, gemeinsam mit Ihnen!

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